Warum Bohnen pflanzen? 
Plus: Die ultimative Anfänger-Anleitung für eine reiche Ernte 

Bohnen (Phaselous) sind das perfekte Einsteigerprojekt für alle, die ihren grünen Daumen entdecken wollen. Sie sind pflegeleicht, wachsen schnell und belohnen dich mit nachhaltig reicher Ernte.

 

Aber Bohnen sind auch echte Boden-Booster. Sie schnappen sich Stickstoff direkt aus der Luft und bringen deine Erde auf Vordermann.

Das Wichtigste in Kürze

 

  • Bohnen sind relativ pflegeleicht und gedeihen in den meisten Gärten und sogar im Hochbeet gut. Sie wachsen schnell und bringen eine reiche Ernte. 
     
  • Bohnen sind Hülsenfrüchte, die eine besondere Fähigkeit besitzen: Sie binden Luftstickstoff und geben diesen an den Boden ab. Das macht den Boden fruchtbarer und verbessert das Wachstum der Pflanzen, die nach ihnen an der gleichen Stelle wachsen.
     
  • Es gibt viele verschiedene Bohnensorten, von Buschbohnen über Stangenbohnen bis hin zu Feuerbohnen. Sie sind vielseitig in der Küche einsetzbar und eignen sich für Suppen, Eintöpfe, Salate und vieles mehr. Bohnen enthalten viel hochwertiges Eiweiß!
     

Biogarten-Tipp: Bohnen sind auch eine gute Wahl für (Wild-)Bienen. Ihre Blüten sind eine wichtige Nahrungsquelle für die fleißigen Insekten.

 

Inhalt 

Bohnen pflanzen: Unterschätztes Gemüse, das es in sich hat

Warum Bohnen gut für den Boden sind

Die besten Bohnen für Anfänger

So säst du Bohnen richtig aus

Einfache Tipps für faule Gärtner

Erntezeit: So erkennst du den perfekten Moment

Fadenlose Buschbohnen-Sorten

Schädlinge und Krankheiten vorbeugen

 

Bohnen pflanzen: Unterschätztes Gemüse, das es in sich hat

Bohnen fristen  ein unscheinbares Dasein in unseren Küchen und auf unseren Tellern. Langweilig und unspektakulär, verantwortlich für  manchen Pups und Bauchschmerzen. So werden sie zumindest abgestempelt. Doch wirfst du einen genaueren Blick auf diese  Hülsenfrüchte, entdeckt ein Gemüse, das es in sich hat. Aus Bohnen lassen sich nicht nur unglaublich leckere Gerichte zaubern. Auch der Anbau ist ein Kinderspiel. Und das Beste: Anders als Kohlrabi und Co werfen sie über Wochen reichlich Ernte ab. Im Hinblick auf Aufwand und Ertrag gibt es kaum etwas, das so effizient ist wie Bohnen. Räum schon mal das Gefrierfach leer :-)

Und das Beste: Sie sind extrem nährstoffreich und eine hervorragende Proteinquelle, besonders für Vegetarier und Veganer.

Warum Bohnen gut für den Boden sind

Aber warum zur Hölle liegen mir Bohnen jetzt noch mal so am Herzen? Nicht nur, weil so ein Bohnensalat gut zum Schnitzel passt. Bohnen haben  Superkräfte, wenn es um die Erde in deinem Garten geht. Sie können nämlich den Boden verbessern. Das liegt an ihrer Fähigkeit, Stickstoff zu binden. Lass uns das genauer anschauen: Es geht um die Stickstoffbindung durch Knöllchenbakterien

Bohnenpflanzen haben eine besondere Beziehung mit winzig kleinen Lebewesen namens Knöllchenbakterien. Diese Bakterien leben in den Wurzeln der Bohnen und helfen der Pflanze, Stickstoff aus der Luft aufzunehmen und zu nutzen. Knöllchenbakterien gehören zur Gattung Rhizobium oder anderen verwandten Gattungen. Sie zeigen sich in Form von kleinen, knubbeligen Strukturen an den Wurzeln der Pflanze.

So funktioniert der irre Trick:

1. Freunde finden: Wenn du Bohnen pflanzt, finden die Knöllchenbakterien den Weg zu den Wurzeln der Pflanze. Die Pflanze erkennt das Bakterium als ihren Freund, so dass es sich an die feinen Wurzeln heften darf. Dann bildet das Bakterium einen kleinen Tunnel, durch den es in die Wurzel kommt und zur großen Wurzel wandert. In den Zellen der Pflanze verwandeln sich die Bakterien in eine spezielle Form, die Bacteroide.

2. Stickstoff einfangen: Diese Bacteriode können etwas, was die meisten anderen Lebewesen nicht können: Sie nehmen Stickstoff aus der Luft auf. Dort gibt es jede Menge Stickstoff, den die Pflanzen nicht direkt nutzen können. Die Bacteroide machen ihn pflanzenverfügbar.

3. Stickstoff umwandeln: Die Gäste wandeln den Stickstoff in Ammonium um. Das können die Pflanzen direkt aufnehmen. Der dazugehörige Prozess heißt Stickstofffixierung. Das können die Knöllchenbakterien, weil sie das Enzym Nitrogenase besitzen, das atmosphärischen Stickstoff (N2) in Ammonium (NH4+) verwandelt. 

4. Versorgung der Pflanze: Stickstoff zählt zu den Hauptnährstoffen. Ohne wachsen Pflanzen nicht. Die Bohnen haben's gut erwischt. Sie nehmen das frisch produzierte Ammonium auf.y

5. Boden verbessern: Das Beste daran ist, dass die Bohnenpflanze den überschüssigen Stickstoff nicht nur für sich behält. Wenn die Pflanze stirbt oder du sie nach der Ernte abschneidest und im Boden lässt, wird der Stickstoff freigesetzt und steht anderen Pflanzen zur Verfügung.

 Warum ist das wichtig?

  •  Weniger Dünger nötig: Durch die Stickstoffbindung müssen wir weniger chemischen Dünger verwenden. Das spart Geld und ist gut für die Umwelt.
  • Gesunder Boden: Der zusätzliche Stickstoff macht den Boden fruchtbarer und gesünder. Andere Pflanzen profitieren davon und wachsen besser.
  • Nachhaltigkeit:  Wenn du Bohnen in deinem Garten anbaust und danach andere Pflanzen wie Tomaten oder Karotten pflanzt, profitieren diese Pflanzen vom Stickstoff, den die Bohnen hinterlassen haben. Das nennt man Fruchtfolge.

VeggiePunk-Tipp: Wenn du im Herbst deine Bohnenpflanzen erntest, zieh die Wurzeln nicht komplett aus dem Boden. Lass die Wurzeln drin, denn sie enthalten die wertvollen Knöllchenbakterien.

Die besten Bohnen für Anfänger

  • Buschbohnen sind die perfekte Wahl für den Anfang. Sie bleiben niedrig und benötigen keine Stützen. 
  • Hast du etwas mehr Platz ? Dann sind Stangenbohnen ideal. 
  • Und wenn du zusätzlich noch etwas fürs Auge willst, sind die farbenfrohen Feuerbohnen genau das Richtige.

Hier in diesem Beitrag schauen wir uns die Buschbohnen genauer an.

So säst du Bohnen richtig aus

Mitte Mai bis Ende Juni ist die beste Zeit für die Aussaat. Nachsaat für eine Ernte bis in den Herbst sind noch bis in den August möglich. 

Bohnen ertragen keine Frostbeißer und mögen es muckelig warm. Leg die Bohnenkerne etwa 2-3 cm tief ins Beet mit einem Abstand von 5 Zentimtern in und 40-50 cm zwischen den Reihen. 

Du hast Restbestände vom Bohnensaatgut? Es ist zwei bis drei Jahre keimfähig. Danach sinkt die Keimrate rapide. Schau also auf die Verpackung, ob sich die Aussaat noch lohnt.

Ein kleiner Tipp: Weiche die Bohnen über Nacht in Wasser ein. Das hilft ihnen, schneller zu keimen.

 | Warum ist die richtige Temperatur so wichtig?

Bohnen sollten gesät werden, wenn die Bodentemperatur konstant über 12 Grad Celsius liegt. Ideal sind Temperaturen zwischen 16 und 24 Grad Celsius. Wenn die Temperaturen darunter liegen, keimen die Samen schlecht oder gar nicht. Daher ist Geduld gefragt – warte, bis sich der Boden ausreichend erwärmt hat, bevor du mit der Aussaat beginnst.

 | Bohnen vorziehen - lohnt sich das? 

Wenn du das alles beschleunigen und einen Vorsprung gewinnen willst, kannst du Bohnen drinnen vorziehen. Das Vorziehen ist besonders in Regionen mit kurzen Sommern sinnvoll. 

Zeitpunkt: 

  • Beginne etwa 3 bis 4 Wochen vor dem letzten erwarteten Frosttermin mit dem Vorziehen. 

Aussaat: Zum Vorziehen von Bohnen brauchst du Samen, Töpfe und gute Erde.

  • Wichtig ist, dass deine Gefäße einigermaßen sauber sind und sich darin kein Wasser stauen kann, weil am Boden Abflusslöcher sind. 
  • Verwende gute Erde. Gute Erde erkennst du daran, dass sie nicht zu nass und nicht zu trocken ist, sie angenehm nach Erde riecht, kein Müll und keine Insekten drin sind. 
  • Füll die Gefäße mit der Erde, aber lass oben einen Zentimeter Luft bis zum Rand. Das hilft dir später beim Gießen.
  •  Leg  drei bis fünf Bohnenkerne pro Töpfchen 2-3 cm tief in die Erde.
  • Stell die Töpfe an einen warmen, hellen Platz. Untersetzer nicht vergessen!
  • Gieß die Erde durchdringend an und schütte das rausgelaufene Wasser umgehend weg.  

Abflusslöcher kannst du  selbst machen, zum Beispiel wenn du Joghurtbechern ein zweites Leben gibt. Einfach mit einem Schraubenzieher durchstechen (am besten von innen nach außen) und das zerstörte Material mit einer Nagelschere abknibbeln.

Pflege: 

  • Halte die Erde jetzt gleichmäßig feucht, aber vermeide Staunässe. 
  • Stelle die Behälter an einen warmen, hellen Ort. Der Boden soll immer über 18 Grad Celius warm sein.
  • Eine Pflanzenlampe sorgt nach dem Keimen für reichlich Licht. 

Auspflanzen: 

  • Wenn der Topf so gut durchwurzelt ist, dass der Ballen beim Rausnehmen nicht sofort auseinanderfällt und das Wetter draußen warm genug ist, kannst du deine Bohnen ins Freiland umsetzen. Lass ungefähr 30 Zentimeter Platz zwischen deinen Prachtpflanzen.
  • Wenn die Pflanzen so hoch wie eine Hand gewachsen sind, kannst du sie anhäufeln. Sie bilden dann mehr Wurzeln an der Seite. Das hilft ihnen, leichter Wasser und Nährstoffe aufzunehmen. Zum Anhäufeln schiebst du einfach die Erde von der Seite zu den Pflanzen und dort etwas hoch. Fünf Zentimeter sind total ok.

Einfache Tipps für faule Gärtner

Bohnen sind pflegeleicht und wachsen fast von allein. Mit ein paar simplen Tricks erzielst du eine reiche Ernte, ohne viel Zeit und Mühe investieren zu müssen.

1. Die richtigen Bohnen aussuchen

Für faule Gärtner eignen sich Buschbohnen am besten. Sie sind weniger anspruchsvoll als Stangenbohnen und benötigen keine Kletterhilfe. Einfach in die Erde setzen und wachsen lassen!

2. Ein guter Standort

Bohnen lieben die Sonne.  Wähle einen sonnigen bis halbschattigen Platz im Garten, der gut durchlüftet ist. Dadurch bleiben die Pflanzen gesund und Schädlinge fern. Einmal gepflanzt, brauchst du dich kaum um sie zu kümmern.

3. In Reih und Glied

Lege deine Bohnen am besten in Reihen. Das erleichtert später die Ernte enorm.

4. Gießen? Aber richtig!

Bohnen brauchen Wasser, aber nicht zu viel. Gieße sie vor allem in trockenen Phasen regelmäßig. Sobald sie blühen und fruchten brauchen sie mehr Wasser als davor. Achte darauf, die Blätter trocken zu halten. 

5. Mulchen für weniger Arbeit

Mulchen spart dir viel Arbeit. Bedecke den Boden zwischen den Reihen mit Grasschnitt oder Laub, wenn sie etwas größer sind. Das hält die Feuchtigkeit im Boden und reduziert das Unkraut. Weniger Unkraut bedeutet weniger Jäten für dich! 

6. Bohnen und ihre Freunde

Bohnen sind sozial! Sie gedeihen gut neben Mais, Kürbis und Gurken. Auch Pflücksalat und Tomaten sind gute Partner. Und klar: Bohnenkraut! Diese Pflanzen schützen die Bohnen vor Schädlingen. 

7. Erntezeit genießen

Nach 8-10 Wochen sind die Bohnen schon erntereif. Pflücke sie regelmäßig, damit neue Bohnen nachwachsen können. Bis in den August sind Nachsaaten möglich, die in einem schönen Herbst noch mal viel Ernte tragen.

8. Minimaler Schnitt, maximale Ernte

Schneide nur ab, was wirklich nötig ist. Alte oder kranke Blätter entfernen reicht. Bohnen brauchen keinen regelmäßigen Rückschnitt, das spart Zeit und Energie.

Erntezeit: So erkennt du den perfekten Moment

Buschbohnen sind erntereif, wenn die Schoten ausgebildet, aber noch jung und zart sind. Bohnen, die zu lange am Busch hängen, werden zäh und fasrig und das "Fädchen" macht das Zubereiten und Essen gruselig. 

Einige Buschbohnensorten sind besonders beliebt, weil sie keine Fäden haben. Hier sind ein paar Empfehlungen für fadenlose Buschbohnen:

Fadenlose Buschbohnen-Sorten

Saxa: Eine frühe Sorte, die sehr ertragreich ist. Die Bohnen sind zart und fadenlos, ideal für Salate und zum Einfrieren.

Deline: Diese Sorte hat lange, dünne Bohnen, die knackig und fadenlos sind. Perfekt für frische Salate und schnelle Gerichte.

Maxi: Maxi-Bohnen sind besonders zart und fadenlos. Sie wachsen kompakt und sind ideal für kleinere Gärten oder Balkone.

Purple Queen: Eine ungewöhnliche Sorte mit violetten Bohnen, die beim Kochen grün werden. Sie sind fadenlos und haben einen ausgezeichneten Geschmack.

Compass: Diese Bohne ist resistent gegen Krankheiten und produziert viele fadenlose Schoten. Sie ist ideal für den Anbau im Freien.

Mascotte: Eine hervorragende Sorte für den Anbau im Topf. Sie hat zarte, fadenlose Bohnen, die schnell wachsen und eine hohe Ernte liefern.

Perfekt für faule Gärtner wie mich, die trotzdem eine reichliche und köstliche Ernte genießen möchten!

 

Schädlinge und Krankheiten vorbeugen

1. Bohnenfliege vermeiden

Die Bohnenfliege legt ihre Eier in die Erde um die Bohnenpflanzen. Die Larven fressen an den Wurzeln, was zu verkümmerten Pflanzen führt. Um dem vorzubeugen, decke die Saatreihen mit einem Vlies ab. Das verhindert, dass die Fliegen ihre Eier ablegen können.

2. Blattläuse abwehren

Blattläuse saugen den Pflanzensaft und schwächen die Bohnen. Ringelblumen oder Kapuzinerkresse zwischen die Bohnen zu pflanzen, soll helfen Die Idee: Diese Blumen ziehen die Läuse an und halten sie von deinen Bohnen fern. Auch ein kräftiger Wasserstrahl kann die Läuse abwaschen. Ob man Blattläuse überhaupt bekämpfen muss und welche Methode funktioniert oder nicht, hängt zu einem guten Teil davon ab, wie viele Blattläuse da sind. 

3. Pilzkrankheiten verhindern

Feuchte Blätter und Böden begünstigen Pilzkrankheiten wie Mehltau oder Bohnenrost. Gieße deshalb am besten direkt an die Wurzeln und vermeide es, die Blätter nass zu machen. Ein luftiger Standort hilft, die Blätter schneller trocknen zu lassen. Bei starkem Befall entferne die betroffenen Blätter sofort.

4. Schnecken fernhalten

Schnecken lieben junge Bohnenpflanzen. Um sie abzuhalten, kannst du einen Schneckenzaun um das Beet stellen. Allerdings hält das nur die zuwandernden schleimigen Besucher ab. Regelmäßiges Absammeln der Schnecken in den frühen Morgenstunden ist effektiv. Dass Kaffeesatz oder Eierschalen auf der Erde streuen hilft, Schnecken fernzuhalten, halte ich für ein Gerücht. Kein Gerücht hingegen ist, dass Schneckenkorn auf Eisenbasis deine Bohnen vor ungewollten Mitessern schützt. Diese Präperate haben keinen schädlichen Einfluss auf andere Organismen oder den Boden.

5. Nützlinge fördern

Nützlinge wie Marienkäfer, Schlupfwespen und Spinnen sind deine besten Freunde im Garten. Sie fressen Schädlinge und halten das Gleichgewicht. Schaffe Lebensräume für sie, indem du Totholz und Steinhaufen bereitstellst.

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