Bohnen (Phaselous) sind das perfekte Einsteigerprojekt für alle, die ihren grünen Daumen entdecken wollen. Sie sind pflegeleicht, wachsen schnell und belohnen dich mit nachhaltig reicher Ernte.
Aber Bohnen sind auch echte Boden-Booster. Sie schnappen sich Stickstoff direkt aus der Luft und bringen deine Erde auf Vordermann.
Biogarten-Tipp: Bohnen sind auch eine gute Wahl für (Wild-)Bienen. Ihre Blüten sind eine wichtige Nahrungsquelle für die fleißigen Insekten.
Bohnen pflanzen: Unterschätztes Gemüse, das es in sich hat
Warum Bohnen gut für den Boden sind
Die besten Bohnen für Anfänger
So säst du Bohnen richtig aus
Einfache Tipps für faule Gärtner
Erntezeit: So erkennst du den perfekten Moment
Fadenlose Buschbohnen-Sorten
Schädlinge und Krankheiten vorbeugen
Bohnen fristen ein unscheinbares Dasein in unseren Küchen und auf unseren Tellern. Langweilig und unspektakulär, verantwortlich für manchen Pups und Bauchschmerzen. So werden sie zumindest abgestempelt. Doch wirfst du einen genaueren Blick auf diese Hülsenfrüchte, entdeckt ein Gemüse, das es in sich hat. Aus Bohnen lassen sich nicht nur unglaublich leckere Gerichte zaubern. Auch der Anbau ist ein Kinderspiel. Und das Beste: Anders als Kohlrabi und Co werfen sie über Wochen reichlich Ernte ab. Im Hinblick auf Aufwand und Ertrag gibt es kaum etwas, das so effizient ist wie Bohnen. Räum schon mal das Gefrierfach leer :-)
Und das Beste: Sie sind extrem nährstoffreich und eine hervorragende Proteinquelle, besonders für Vegetarier und Veganer.
Aber warum zur Hölle liegen mir Bohnen jetzt noch mal so am Herzen? Nicht nur, weil so ein Bohnensalat gut zum Schnitzel passt. Bohnen haben Superkräfte, wenn es um die Erde in deinem Garten geht. Sie können nämlich den Boden verbessern. Das liegt an ihrer Fähigkeit, Stickstoff zu binden. Lass uns das genauer anschauen: Es geht um die Stickstoffbindung durch Knöllchenbakterien
Bohnenpflanzen haben eine besondere Beziehung mit winzig kleinen Lebewesen namens Knöllchenbakterien. Diese Bakterien leben in den Wurzeln der Bohnen und helfen der Pflanze, Stickstoff aus der Luft aufzunehmen und zu nutzen. Knöllchenbakterien gehören zur Gattung Rhizobium oder anderen verwandten Gattungen. Sie zeigen sich in Form von kleinen, knubbeligen Strukturen an den Wurzeln der Pflanze.
So funktioniert der irre Trick:
1. Freunde finden: Wenn du Bohnen pflanzt, finden die Knöllchenbakterien den Weg zu den Wurzeln der Pflanze. Die Pflanze erkennt das Bakterium als ihren Freund, so dass es sich an die feinen Wurzeln heften darf. Dann bildet das Bakterium einen kleinen Tunnel, durch den es in die Wurzel kommt und zur großen Wurzel wandert. In den Zellen der Pflanze verwandeln sich die Bakterien in eine spezielle Form, die Bacteroide.
2. Stickstoff einfangen: Diese Bacteriode können etwas, was die meisten anderen Lebewesen nicht können: Sie nehmen Stickstoff aus der Luft auf. Dort gibt es jede Menge Stickstoff, den die Pflanzen nicht direkt nutzen können. Die Bacteroide machen ihn pflanzenverfügbar.
3. Stickstoff umwandeln: Die Gäste wandeln den Stickstoff in Ammonium um. Das können die Pflanzen direkt aufnehmen. Der dazugehörige Prozess heißt Stickstofffixierung. Das können die Knöllchenbakterien, weil sie das Enzym Nitrogenase besitzen, das atmosphärischen Stickstoff (N2) in Ammonium (NH4+) verwandelt.
4. Versorgung der Pflanze: Stickstoff zählt zu den Hauptnährstoffen. Ohne wachsen Pflanzen nicht. Die Bohnen haben's gut erwischt. Sie nehmen das frisch produzierte Ammonium auf.y
5. Boden verbessern: Das Beste daran ist, dass die Bohnenpflanze den überschüssigen Stickstoff nicht nur für sich behält. Wenn die Pflanze stirbt oder du sie nach der Ernte abschneidest und im Boden lässt, wird der Stickstoff freigesetzt und steht anderen Pflanzen zur Verfügung.
Warum ist das wichtig?
VeggiePunk-Tipp: Wenn du im Herbst deine Bohnenpflanzen erntest, zieh die Wurzeln nicht komplett aus dem Boden. Lass die Wurzeln drin, denn sie enthalten die wertvollen Knöllchenbakterien.
Hier in diesem Beitrag schauen wir uns die Buschbohnen genauer an.
Mitte Mai bis Ende Juni ist die beste Zeit für die Aussaat. Nachsaat für eine Ernte bis in den Herbst sind noch bis in den August möglich.
Bohnen ertragen keine Frostbeißer und mögen es muckelig warm. Leg die Bohnenkerne etwa 2-3 cm tief ins Beet mit einem Abstand von 5 Zentimtern in und 40-50 cm zwischen den Reihen.
Du hast Restbestände vom Bohnensaatgut? Es ist zwei bis drei Jahre keimfähig. Danach sinkt die Keimrate rapide. Schau also auf die Verpackung, ob sich die Aussaat noch lohnt.
Ein kleiner Tipp: Weiche die Bohnen über Nacht in Wasser ein. Das hilft ihnen, schneller zu keimen.
Bohnen sollten gesät werden, wenn die Bodentemperatur konstant über 12 Grad Celsius liegt. Ideal sind Temperaturen zwischen 16 und 24 Grad Celsius. Wenn die Temperaturen darunter liegen, keimen die Samen schlecht oder gar nicht. Daher ist Geduld gefragt – warte, bis sich der Boden ausreichend erwärmt hat, bevor du mit der Aussaat beginnst.
Wenn du das alles beschleunigen und einen Vorsprung gewinnen willst, kannst du Bohnen drinnen vorziehen. Das Vorziehen ist besonders in Regionen mit kurzen Sommern sinnvoll.
Zeitpunkt:
Aussaat: Zum Vorziehen von Bohnen brauchst du Samen, Töpfe und gute Erde.
Abflusslöcher kannst du selbst machen, zum Beispiel wenn du Joghurtbechern ein zweites Leben gibt. Einfach mit einem Schraubenzieher durchstechen (am besten von innen nach außen) und das zerstörte Material mit einer Nagelschere abknibbeln.
Pflege:
Auspflanzen:
Bohnen sind pflegeleicht und wachsen fast von allein. Mit ein paar simplen Tricks erzielst du eine reiche Ernte, ohne viel Zeit und Mühe investieren zu müssen.
1. Die richtigen Bohnen aussuchen
Für faule Gärtner eignen sich Buschbohnen am besten. Sie sind weniger anspruchsvoll als Stangenbohnen und benötigen keine Kletterhilfe. Einfach in die Erde setzen und wachsen lassen!
2. Ein guter Standort
Bohnen lieben die Sonne. Wähle einen sonnigen bis halbschattigen Platz im Garten, der gut durchlüftet ist. Dadurch bleiben die Pflanzen gesund und Schädlinge fern. Einmal gepflanzt, brauchst du dich kaum um sie zu kümmern.
3. In Reih und Glied
Lege deine Bohnen am besten in Reihen. Das erleichtert später die Ernte enorm.
4. Gießen? Aber richtig!
Bohnen brauchen Wasser, aber nicht zu viel. Gieße sie vor allem in trockenen Phasen regelmäßig. Sobald sie blühen und fruchten brauchen sie mehr Wasser als davor. Achte darauf, die Blätter trocken zu halten.
5. Mulchen für weniger Arbeit
Mulchen spart dir viel Arbeit. Bedecke den Boden zwischen den Reihen mit Grasschnitt oder Laub, wenn sie etwas größer sind. Das hält die Feuchtigkeit im Boden und reduziert das Unkraut. Weniger Unkraut bedeutet weniger Jäten für dich!
6. Bohnen und ihre Freunde
Bohnen sind sozial! Sie gedeihen gut neben Mais, Kürbis und Gurken. Auch Pflücksalat und Tomaten sind gute Partner. Und klar: Bohnenkraut! Diese Pflanzen schützen die Bohnen vor Schädlingen.
7. Erntezeit genießen
Nach 8-10 Wochen sind die Bohnen schon erntereif. Pflücke sie regelmäßig, damit neue Bohnen nachwachsen können. Bis in den August sind Nachsaaten möglich, die in einem schönen Herbst noch mal viel Ernte tragen.
8. Minimaler Schnitt, maximale Ernte
Schneide nur ab, was wirklich nötig ist. Alte oder kranke Blätter entfernen reicht. Bohnen brauchen keinen regelmäßigen Rückschnitt, das spart Zeit und Energie.
Buschbohnen sind erntereif, wenn die Schoten ausgebildet, aber noch jung und zart sind. Bohnen, die zu lange am Busch hängen, werden zäh und fasrig und das "Fädchen" macht das Zubereiten und Essen gruselig.
Einige Buschbohnensorten sind besonders beliebt, weil sie keine Fäden haben. Hier sind ein paar Empfehlungen für fadenlose Buschbohnen:
Saxa: Eine frühe Sorte, die sehr ertragreich ist. Die Bohnen sind zart und fadenlos, ideal für Salate und zum Einfrieren.
Deline: Diese Sorte hat lange, dünne Bohnen, die knackig und fadenlos sind. Perfekt für frische Salate und schnelle Gerichte.
Maxi: Maxi-Bohnen sind besonders zart und fadenlos. Sie wachsen kompakt und sind ideal für kleinere Gärten oder Balkone.
Purple Queen: Eine ungewöhnliche Sorte mit violetten Bohnen, die beim Kochen grün werden. Sie sind fadenlos und haben einen ausgezeichneten Geschmack.
Compass: Diese Bohne ist resistent gegen Krankheiten und produziert viele fadenlose Schoten. Sie ist ideal für den Anbau im Freien.
Mascotte: Eine hervorragende Sorte für den Anbau im Topf. Sie hat zarte, fadenlose Bohnen, die schnell wachsen und eine hohe Ernte liefern.
Perfekt für faule Gärtner wie mich, die trotzdem eine reichliche und köstliche Ernte genießen möchten!
1. Bohnenfliege vermeiden
Die Bohnenfliege legt ihre Eier in die Erde um die Bohnenpflanzen. Die Larven fressen an den Wurzeln, was zu verkümmerten Pflanzen führt. Um dem vorzubeugen, decke die Saatreihen mit einem Vlies ab. Das verhindert, dass die Fliegen ihre Eier ablegen können.
2. Blattläuse abwehren
Blattläuse saugen den Pflanzensaft und schwächen die Bohnen. Ringelblumen oder Kapuzinerkresse zwischen die Bohnen zu pflanzen, soll helfen Die Idee: Diese Blumen ziehen die Läuse an und halten sie von deinen Bohnen fern. Auch ein kräftiger Wasserstrahl kann die Läuse abwaschen. Ob man Blattläuse überhaupt bekämpfen muss und welche Methode funktioniert oder nicht, hängt zu einem guten Teil davon ab, wie viele Blattläuse da sind.
3. Pilzkrankheiten verhindern
Feuchte Blätter und Böden begünstigen Pilzkrankheiten wie Mehltau oder Bohnenrost. Gieße deshalb am besten direkt an die Wurzeln und vermeide es, die Blätter nass zu machen. Ein luftiger Standort hilft, die Blätter schneller trocknen zu lassen. Bei starkem Befall entferne die betroffenen Blätter sofort.
4. Schnecken fernhalten
Schnecken lieben junge Bohnenpflanzen. Um sie abzuhalten, kannst du einen Schneckenzaun um das Beet stellen. Allerdings hält das nur die zuwandernden schleimigen Besucher ab. Regelmäßiges Absammeln der Schnecken in den frühen Morgenstunden ist effektiv. Dass Kaffeesatz oder Eierschalen auf der Erde streuen hilft, Schnecken fernzuhalten, halte ich für ein Gerücht. Kein Gerücht hingegen ist, dass Schneckenkorn auf Eisenbasis deine Bohnen vor ungewollten Mitessern schützt. Diese Präperate haben keinen schädlichen Einfluss auf andere Organismen oder den Boden.
5. Nützlinge fördern
Nützlinge wie Marienkäfer, Schlupfwespen und Spinnen sind deine besten Freunde im Garten. Sie fressen Schädlinge und halten das Gleichgewicht. Schaffe Lebensräume für sie, indem du Totholz und Steinhaufen bereitstellst.
© Susanne Vollrath 2024. Alle Rechte vorbehalten.
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